Sonntag, 8. Juni 2014

Angekommen in Flores! - Bericht von der 2. Atlantikueberquerung


 
Sturm


bis zu 5 m hohe Wellen

malen

der Captain bastelt auch bei Sturm
wenns langweilig wird...


Riesenfinnwal
Flaute - paddeln ums Boot und baden


10kg Yellowfintuna

Land in Sicht



Nach 19 Tagen haben wir es geschafft! Wir sind auf Flores auf den Azoren angekommen! 



Hier in Kuerze die Eckdaten:


-       2180 Meilen Entfernung,    gesegelt 2320, Schnitt 122 Meilen pro Tag, 5,1 Knoten
-       Etwa 30h unter Motor
-       19 Tage auf See
-       Zwischen Flaute und 9 Beaufort alles dabei
-       2 Bonitos, 2 span. Makrelen, 1 Mahi Mahi, 2 Yellowfintuna, 3 Skipjacktuna, 2 Bigeyetuna gefangen
-       6 Brote gebacken
-       4 Segler und etwa 10 Schiffe (alle auf dem AIS), 2 Fischer gesichtet
-       Kaputtgegangen: 1 Winchkurbel, zwei 300W Konverter, 1 Schalter und ein Stueck von unserer Holzplattform auf der Heckplattform  - also alles nicht so schlimm


Essensliste:
  1. Fisch mit Brot
  2. Fisch mit Reis und Krautsalat
  3. Nudeln mit Gemuesesosse
  4. Sturm, nur Cracker
  5. Fischsuppe
  6. Fisch, Plantains, Dip
  7. Rind, selbstgemachter Rotkohl, Rotwein
  8. Tuna, Reis, Salat
  9. Fleischtacos
  10. Nudeln mit Tuna
  11. Pfannkuchen mit Speck und Spinat
  12. Tuna, Plantains, Kohlsalat
  13. Thunfischkroketten mit Wurzelrohkost
  14. Tortellini mit Sahnesosse
  15. Himmel und Erde
  16. Weisse Borschtsch
  17. Tuna, Plantains, Reis
  18. Fischsuppe
  19. Milchreis

Am 20.5. fuhren wir los, doch ein paar Stunden frueher als geplant, da der Wind schon auf Sued drehte denn wir mussten ja noch um die Baenke vor Cape Lookout rum. In letzter Sekunde erreichte uns sogar noch ein Carepaket von Gottfried, voll mit Snacks, Buechern, Kinderbuechern und ner Zwille mit Munition (Bohnen). In den flachen Gewaessern vorm Cap fingen wir schon unsere ersten Fische und dann gings am naechsten Tag richtig los. Die Wellen nahmen zu, der Wind auch bis auf Staerke 8. Momo wird leicht seekrank und legt sich schlafen, mir gehts mit Hilfe der Medikamente ganz gut, aber Frank muss doch alles machen (segeln und kochen). Dafuer haben wir den Golfstrom getroffen und kommen sehr gut voran. Spaeter hatten wir nach Durchzug einer Gewitterfront gar keinen Wind mehr und mussten zur Ueberbrueckung ein paar Stunden motoren. Am 24.5. erwischte uns dann die naechste Front, diesmal mit noch mehr Wind (zum Glueck von hinten) und viel hoeheren Wellen. Wir liefen zeitweise nur mit eingerollter Kutterfock. Ein paar Wellen schafften es auch ins Cockpit, innen blieb es zum Glueck vollstaendig trocken. Bei diesen Bedingungen wurden auch ich und Morten seekrank, Leif hielt sich tapfer, kochen fiel aus – es gab Cracker. Nachdem es doch etwas stuermischer war als uns lieb war, beschlossen wir von nun an jeden Tag Klaas unsere Position per Iridium durchzugeben und so immer aktuelle Wetterberichte taeglich zu bekommen. Die Tiefs ziehen zur Zeit viel suedlicher als geplant und so verliessen wir den Golfstrom und segelten einen suedlicheren Kurs (siehe Track). Den Golfstrom konnten wir nun nicht mehr reiten, aber der war eh schneller weg als die Karten das voraussagten.

Die weiteren Tage verliefen ruhig, zum Teil rollte es stark aber die Winde kamen immer achterlich. Die Kinder, vor allem Momo, stoerte es ueberhaupt nicht auf See zu sein. Im Gegensatz zu den frueheren Passagen blieben sie die meisste Zeit unter Deck und spielten ohne, dass man sie beschaeftigen musste. Besonders Morten freute sich ueber einen kleinen Bausatz mit kleinem Lego und bastelte den ganzen Tag. Ausserdem beliebt war malen, basteln, kneten, Duplo, Buecher gucken und fuer Leif Videos gucken und Hoerspiele hoeren.

Mittatlantiktag feierten wir mit Geschenken und Tacos, bevor die naechste Front ueber uns hinwegzog. Die meisten Tage hatten wir gutes Wetter mit viel Sonne und Temperaturen ueber 20C. Regen nur ganz selten. Den ueberwiegenden Teil der Naechte hielt Frank Wache, ich uebernahm meist von 2 bis 5 Uhr.

Fuer mich am Schoensten war der Tag als wir Flaute bekamen. Wir liessen ein Kajak zu Wasser und umrundeten das Boot, welches ganz langsam weitersegelte. Ausserdem konnten Frank und ich ins Wasser springen, waehrend die Kinder in der Buett badeten.

Gegen Ende der Fahrt verliess uns leider der Wind, wir wollten aber endlich ankommen und so motorten wir etwas mehr als noetig. Am Morgen des 19. Tages kam endlich Flores in Sicht. Beim Naeherkommen hoben sich langsam die Wolken und wir konnten die wunderschoen gruene Insel naeherkommen sehen.

Eigentlich hatten wir vor im Hafenbecken zu ankern, beim Anblick der einladenen Marina, wo nur ein paar Schiffe lagen, konnten wir nicht widerstehen und machten dort fest.


Hier in der Marina liegen 15-20 Schiffe, davon 5 mit Kinder und sogar noch eins aus Berlin, die Planitzer mit Jana (9) und Julia (5). Die Kinder freuen sich.

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