Dienstag, 8. Oktober 2013

Um Portobelo


Ankerfeld vor Portobelo





Affe auf der Isla Linton

Kurz gesagt:
Nach einem kurzen Stop an der Isla Grande verbringen wir eine Woche in Portobelo um unsere Vorräte aufzufüllen. Hier treffen wir auch auf viele andere nette Segler, auch mit Kindern. Dann fahren wir an der Isla Linton vorbei zur Green Turtle Cay Marina. Ca. Samstag werden wir wieder nach Kuna Yala zurückkehren, um dort den Rest der Hurricane Saison zu verbringen.




Nach je einer Nacht in der Bucht von Playa Chicita und an der Isla Grande (leider keine Wellen an diesem berühmten Surfspot) laufen wir in Portobelo am 30.9. ein. Leider gab es fast die gesamte Fahrt keinen richtigen Wind, so dass wir die meiste Zeit motoren mussten. Schade, für diese Strecke hätte es sich mal gelohnt. Die Isla Grande gilt als der regenreichste Fleck Panamas was wir auch bemerkten und so fiel der Landgang recht kurz aus. In Portobelo treffen wir wieder auf die Gaija und lassen den Anker neben ihnen fallen.
Portobelo ist mit seinen vielen alten Wehranlagen recht sehenswert und bietet ein gutes Kontrastprogramm zu den San Blas Inseln. Für uns bedeutet das vor allem, dass wir unsere Vorräte in richtigen Supermärkten auffüllen. Dazu steigt man in einen der bunt bemalten Busse und fährt etwa eine Stunde bis nach Sabanitas und dann mit vollem Rucksack wieder zurück. Die Fahrt ist sehr interessant und vor allem laut, wenn man das Pech hat ganz hinten zu sitzen. Die Busfahrer drängen den Mitreisenen ihre Musik gnadenlos auf. Abwechselnd machen Frank und ich ohne die Kinder insgesamt 3 Touren. Es ist schon toll mal wieder einen großen Supermarkt zu betreten. In Portobelo besorgen wir noch schwere Dinge wie Milch und Bier.
Wir lernen auch ein paar Deutsche kennen, z.B. Julia und Kevin mit ihrem Sohn Wagi, der ein halbes Jahr jünger ist als Morten. Bei Rainer und seiner Frau Birgit trinken wir Bier und tauschen diverse Bücher.
Nach einer Woche einkaufen und Burgen besichtigen verlassen wir unseren westlichsten Punkt in Panama und fahren zur Isla Linton. Hier sollen Affen leben. Wir werden nicht entäuscht, schon vom Wasser aus sieht man ein Exemplar in einer Palme hocken. Ein weiterer läuft aufrecht wie ein Mensch auf dem Boden auf uns zu. Wir sind vorsichtig, da wir gehört haben, dass die beißen sollen und verlassen die Inseln recht schnell. Auf der Festlandseite gibt es zur Freude der Kinder noch mehr Tiere zu bewundern. Wir fühlen uns wie im Zoo und betrachten Pferde, ein Dromedar, Strauße, Emus, Hirsche und ein Tapir (alle eingezäunt). Am 7.10. motoren wir (wieder kein Wind) zur Green Turtle Cay Marina.
Die Marina liegt inmitten von ganz viel Urwald in einer kleinen Landzunge verborgen, gesäumt von schönen Stränden. Mit 12 Dollar pro Nacht liegen wir hier recht günstig. Unser Diesel- und unser Wassertank wird gefüllt und das Schiff wird saubergemacht. Einziges Manko: Die No-see-ums, bzw. Sandflies. Da überhaupt kein Wind weht wimmelt es zu jeder Tageszeit nur so von diesem lästigen Stechfliegen. Keiner wird verschont. Lange Kleidung ist angesagt, wenn man sich nicht den ganzen Tag mit Autan einsprühen möchte. So können wir leider nicht an den Strand. Bei einem Spaziergang die Straße entlang sehen wir tollen Wald und einen Schwarm Tukane.
Wir warten das Gemüseauto ab und flüchten förmlich am 12.10. Richtung Kuna Yala.
 


schlechtes Wetter in der Marina

schön, aber stechfliegenverseucht

Von Nargana nach Portobelo


 
Ammenhai an der Angel (wieder freigelassen)


Morten darf jetzt auch vom Schiff aus baden

Venancio in Aktion
unsere Molas


Nargana, eines der Dörfer, die am wenigsten traditionell sind, scheint auf den ersten Blick auch nur die übliche Auswahl an Nahrungsmitteln zu haben. Nach etwas Geduld und rumfragen und suchen werden wir aber doch fündig und können vor allem bei Gemüse einiges aufstocken. Der Diesel ist gerade aus (die Gaija hat ihren Tank vor uns aufgefüllt) und nun müssen wir noch etwas warten, während die Schweden schon weiter fahren. Wir treffen hier zum ersten Mal eine größere Anzahl an Fahrtenyachten (7). Seit Wochen sind wir mit der Gaija die einzigen Segler aber nun ändert sich das Bild.
Nargana hat einen recht hohen Anteil an Betonhäusern und viele haben einen Fernseher dauerhaft in Betrieb. Die Wasserleitung zum Land ist kaputt und nun fahren alle mehrmals täglich mit ihren Einbäumen den Fluss hoch, um zu waschen, zu baden und Wasser zu holen. Auch wir erkunden den Fluss mit unseren Kayaks. Dieser ist allerdings nicht ganz so schön wie die beiden Flüsse, die wir bereits erkundet haben.
Die Kunas haben entlang der Flüsse ihre kleinen Plantagen, daher sind alle Dörfer in der Nähe von den Mündungen gebaut. Auf den Inseln wohnen sie dichtgedrängt, da sie genauso wie wir gerne ohne Mücken leben.
Nett anzusehen sind die Schulkinder, die traditionell gekleidet Kunatänze proben oder auch für einen Spielmannszug reichlich Lärm machen. Wir erstehen auf dem Dorfplatz (mit kleinem Spielplatz) unsere erste Mola. Sie ist für Leif und mit Papagei und Iguana versehen, eine eher touristische Mola.
Am 19.9. kommt unsere Diesellieferung und wir segeln/motoren weiter zu den Naguargandup Cays. Wiedermal erreichen wir eine traumhaft schöne kleine Palmeninsel. Man merkt nun deutlich, dass wir in touritischere Gegenden kommen. Die Anzahl der Hotels auf kleinen Inseln nimmt zu, die Inseln sind jetzt mindestens mit einer Kuna Familie bewohnt und die Strände werden aufgeräumt und das Unterholz ausgedünnt, so dass am Ende nur noch die Kokospalmen übrig bleiben. Außerdem kommen jetzt viel häufiger Kunafrauen zum Boot, die allerlei Schnickschnack mit Molas (normalerweise werden die Molas nur auf den Blusen der Frauen getragen, es sind wahre Kunstwerke aus verschiedenen ünereinandergelegten Stoffen, ganz fein aneinandergenäht) anbieten. Oftmals kosten die Strände dann extra Eintritt. Rückblickend sind wir sehr froh, dass wir so viel Zeit in dem östlichen Teil von Kuna Yala verbracht haben. Nichtaufgeräumte Strände bieten einfach mehr Spielmöglichkeiten für die Kinder und wir können nach Herzenslust Feuer machen.
Weiter geht es in Richtung Porvenir zu den Lemon Cays. Hier erstehen wir unsere zweite Mola von Venancio, einem Master Mola Maker. Venancio wurde uns von der Gaija geschickt und so können wir zu schlecht zu ihm sagen, dass wir keine Mola wollen. Er kommt an Bord und breitet etwa 100 verschiedene Molas aus, die Wahl fällt nicht leicht. Am Ende kaufe ich eine traditionelle Mola mit Krabbe in Orange.
In Porvenir angekommen, treffen wir wieder auf unsere schwedischen Freunde, die hier aber kein Glück beim Einklarieren haben (siehe deren Blog). Wir wussten zum Glück von den hohen Kosten und haben die entsprechenden Dollars aufbewahrt. Als Ausgleich dauert das ganze auch nur ne halbe Stunde. Am Nachmittag verkosten wir alle zusammen unsere selbstgemachten Rumdrinks am Strand.
Während die Gaija bereits auf dem Weg nach Portobelo ist, machen wir noch eine Runde durch die Lemon Cays, bevor wir am 28.9. folgen.