Dienstag, 29. Januar 2013

Abfahrt!

Heute segeln wir los. Vor uns liegen 2100 Meilen und wir hoffen mal, dass wir schön ruhiges Wetter haben, so dass keiner seekrank wird. 
Unterwegs wird es keine Blogeinträge geben, dann bis etwa in 3 Wochen...

Sonntag, 27. Januar 2013

Mindelo - neue Pläne

Praia Grande

Salamanca und segelnder Fischer


Am 20.1. segeln wir weiter nach Sao Vicente. Leider wird es nicht so ein schöner Törn wie nach Sao Nicolao, kaum aus dem Windschatten raus, pusten uns 7 Windstärken um. Gisela wird seekrank, Morten und Leif legen sich schlafen. Am nachmittag sind wir dann in Mindelo auf Sao Vicente und gehen direkt in die Marina. Nach einem kurzem Stadtbummel und Pizzaessen gehen die Großeltern in eine Pension. Mindelo ist ein krasser Gegensatz zu dem verschnarchten Tarrafal: recht städtisch und die Gegensätze zwischen arm und reich sind deutlich erkennbar. Neben Luxusgeschäften und Pool liegt der Fischmarkt mit vielen bettelnden Leuten. Aber auch hier bewirkt die Leeseite der Insel, dass die Marina von Böen der Stärke 8 permanent angeblasen wird. Zum Glück stört das bis auf etwas rucken an den Leinen nicht sehr (so lange man auf dem Schiff bleibt). Der Wassermacher füllt unseren Wassertank auf, das Wasser aus der Leitung ist uns doch zu ungewiss in der Qualität.
Wir machen Ausflüge zu allen Stränden der Insel, leider gibt es trotz 3m Swell keine surfbaren Wellen. Wir gehen kiten am Praia Salamanca, hier ist der Ort so gut wie ausgestorben, es ist kaum möglich was zum Mittagessen zu ergattern.
 
Von anderen Seglern erfahren wir von geänderten Einreisebestimmungen für Brasilien: Eine Verlängerung des Aufenthalts von 90 auf 180 Tage ist seit Oktober 2012 nicht mehr möglich (Brasilien hat seine Gesetze an EU-Regeln angepasst). Dies ist für uns ein Schock, hatten wir doch geplant, volle 6 Monate in Brasilien zu verbringen. Unter diesen Umständen erscheint die 2-fache Durchquerung der ITZ (Zone mit schwachen Winden und Gewitterschauern zwischen NO- und SO-Passat) wenig attraktiv, und wir ändern unsere Reiseplanung: Wir segeln direkt zu den kleinen Antillen. Von dort starten wir dann zu einer "Großen Karibikrunde" im Uhrzeigersinn. Um die Perlen Barbuda und Dominica besuchen zu können, wählen wir Antigua als unser Ziel.

Jetzt haben wir noch ein paar Tage Zeit, das Schiff klar zu machen und Proviant zu kaufen. Gisela und Klaus fliegen am 24.1. über Praia nach Boavista zurück. Der Abschied fällt zwar allen schwer, aber wir wollen ja nun auch langsam mal los. 2 Monate Kapverden sind dann doch genug.

Donnerstag, 24. Januar 2013

Besuch - auf nach Sao Nicolao


Nina surft Oswaldos Point



bei Sergio, Camilla und Oswaldo

Franks Point


Anfahrt auf Tarrafal

Am 8.1. sollte es eigentlich soweit sein. Klaus und Gisela kommen zu Besuch. Da stehen wir an der Landebahn und nix passiert. Etwa eine Stunde später erfahren wir, dass wegen schlechter Sicht alle Flieger nach Sal geflogen sind. So eine Enttäuschung. Noch später erfahren wir, dass sie sogar zurück zu den Kanaren geflogen sind, weil zu wenig Hotelbetten auf Sal waren. Zum Glück können sie am nächsten morgen landen. Die Freude ist groß, 32 kg Gepäck für uns: Geschenke, Ersatzteile, Brot, Tee, Literatur und Lakritz. Zur Akklimatisation bleiben wir noch 3 Tage auf Boavista, dann geht es segelnderweise nach Sao Nicolau. Zum Glück ist die Überfahrt sehr ruhig, keiner wird ernshaft seekrank und wir können in der Nacht dank sehr starkem Meeresleuchten Delfine sehen, die aber nur an ihrer leuchtenen Bahn zu erkennen sind - wie Torpedos. Am nächsten morgen ankern wir vor Tarrafal, der größte Ort dieser recht kargen Insel (bis auf den Nordosten, der ist grün). Der Ankerplatz scheint ruhig, bis wir am nachmittag von Fallböen heimgesucht werden. Die Überfahrten mit dem Kat sind daher grundsätzlich nass. Wir suchen eine Unterkunft für die beiden, Apartments gibts aber leider nicht. Wir fahren in den Ort Ribeira Brava und spielen am Strand. Alles ist recht sauber hier und die Leute sind wirklich alle sehr nett. Es gibt zum Glück auch keine afrikanischen Souvenirshops, die auf Sal und Boavista doch sehr genervt haben. Überhaupt gibt es fast gar keine Touristen. Als neuer Swell droht, macht Frank sich auf die Suche nach Sergio, der schon John zu guten Wellen verholfen hatte. Schon sind wir zum surfen verabredet und fahren am nächsten Tag zusammen mit Oswaldo zu namenlosen Spots an der Westküste. Sergio ist Brasilianer und der einzige Surfer auf der ganzen Insel und betreibt ein Surfgästehaus. Wir surfen an zwei verschiedenen Spots und haben viel Spaß, nur die Ziegen gucken zu. Am nächsten Tag fahren wir wieder alle zusammen hin, aber die Wellen sind weg.
Morten ist nun 18 Monate alt und hat auch schon wieder zugelegt. Er erkennt sich schon im Spiegel, sagt allerdings immer , Papa, Nina und diverse Tiergeräusche kommt nicht viel. Nachsprechen liegt ihm irgendwie nicht. Es zeigen sich auch schon erste Trotzanfälle, die in viel Geschrei und auf den Boden werfen enden, der eigene Willen wächst. Außerdem kann er sich Leif gegenüber gut wehren, die Zähne werden gerne genutzt. Mittlerweile ist auch auch gut zu Fuß und kann schon gut bei uns mithalten. Die Karre brauchen wir nicht mehr, da gibts immer nur Geschrei, beide wollen drin sitzen oder keiner.

Freitag, 18. Januar 2013

Leifs 4. Geburtstag

noch mehr Fische






Leif wird 4! Wahnsinn, so alt ist der Kleine schon. Aber im Vergleich zu Morten doch schon ziemlich groß. Leif darf sich über viele Geschenke freuen, Kuchen essen, wir gehen in unsere Lieblingssnackbar und essen Catchupa, gehen an den Strand. Am nächsten Tag gibts noch Pfannkuchentorte und wir wagen uns tatsächlich mal aus Sal Rei raus und besuchen den recht ausgestorbenen Ort Rabil und die Ziegelei am Strand. Leif darf hinten auf dem Pickup fahren, zu Hause undenkbar.
Leif ist das halbe Jahr auf dem Schiff, wie schon vorher gedacht recht pflegeleicht, versessen nach Süßigkeiten und Videobespaßung, ärgert leider Morten viel zu oft, anstatt mit ihm zu spielen, ist dafür aber den Rest der Zeit meist gut drauf, spielt die ganze Zeit mit was auch immer ihm in die Finger kommt, fragt ständig warum, mag bekannte Orte lieber als unbekannte, badet inzwischen gerne, wenn auch nicht im tiefen Wasser, spielt mit der einheimischen Kinderscharr beeindruckend gut (Mädchen wie Jungs bekommen gerne mal Küsschen oder werden gekitzelt), liebt Fisch, Bücherlesen und Spiele spielen. Ich bin schon sehr gespannt, wie er zu Hause in der Kita sich zurechtfindet...