Freitag, 29. März 2013

Guadeloupe und Les Saintes

Nach einem kurzem Zwischenstopp in Jolly Harbour auf Antigua (wir treffen unerwartet noch holländische Freunde) fahren wir am 12.3. weiter nach Guadeloupe. Es wird ein entspannter Törn, vor allem weil wir bis etwa Mitternacht unterwegs sind und die Kinder die Hälfte der Zeit schlafen. Wenn wir tagsüber segeln, müssen die Kleinen doch mehr oder weniger die ganze Zeit beachtet werden, so dass man kaum Zeit hat, nach Walen oder so Ausschau zu halten. Dann wird Frank zum Einhandsegler und ich zur Nanny. Fische beißen keine mehr an. In der kleinen Bucht von Deshaies fällt der Anker vor 30 anderen Yachten. Als wir aufwachen beglückt uns Guadeloupe mit sehr viel Grün. Und dass, obwohl wir auf der trockeneren Leeseite der Insel liegen. Der kleine Ort ist touristisch ganz hübsch aufgemacht, die Preise im Minicarrefour sind leider aber nur unwesentlich niedriger als in Antigua. Wir versuchen uns an einer Bachbettwanderung, die aber aufgrund nicht vorhandenem Weges schnell wieder zum Umkehren zwingt. Leif ist trotzdem begeistert von so viel Wald. Begeistert sind wir ausserdem von den französischen Croissants und Baguette.
Am 14.4. segeln wir bei schwachen Winden nach Süden zur Ile de Pidgeon. Wir sehen Wale vorbeiziehen. Am Abend bemerken wir, dass eine holländische Yacht das Ankern partout nicht gebacken bekommt und wir sehen, dass der Anker mittlerweile auch total vertüddelt ist. Frank macht die Funke an und tasächlich kommt kurze Zeit später schon der Hilferuf. Frank legt einen Anker für sie aus und es stellt sich heraus, dass der Skipper gar nicht an bord ist und der Rest nicht wirklich Ahnung hat. Die Hilfe macht sich bezahlt. Wir bekommen für den nächsten Tag ein Mietauto zur Verfügung gestellt. Große Freude, jetzt können wir die Insel auch mal von innen sehen. Am nächsten morgen starten wir eine kleine Tour über die Berge und fahren durch tollsten Urwald. Wir gucken uns einen Wasserfall an und verbringen den Rest der Zeit im Leaderprice, wo wir den ganzen Kofferaum vollladen.
Das Gebiet um die Inseln ist ein Naturschutzgebiet und wir können viele Schildkröten und Fische bewundern.
Am 17.3. fahren wir in die Marina von Basse-Terre. Hier füllen wir unseren Wassertank auf, den wir seit den Kanaren nur sporadisch mit unserem Wasser aus dem Wassermacher betankt haben. Wäsche waschen und weitere Einkäufe stehen an, damit wir für die Saintes gut versorgt sind. Basse-Terre ist eher heruntergekommen, einziges Highlight ist für mich, dass am Strand Beachvolleyball gespielt wird.


Frohe Ostern!


Mortens Lieblingsspielzeug


Am 19.3. starten wir zu den Saintes, leider herrscht die 10 Meilen ziemlich starker Gegenwind, so dass Morten und Leif seekrank werden. Bei Ankunft stellen wir fest, dass man nicht mehr irgendwo in der Bucht ankern kann, sondern Moorings und ein abgetrenntes Feld zum ankern da sind. Wir sichten immerhin drei bekannte Boote. Da wir nun nicht mehr so dicht am Ort liegen, bringt Frank schnell das Rad an Land und wir machen abwechselnd Erkundungstouren. Der Oststrand eignet sich leider nicht zum kiten und so verholen wir hinter die Ziegeninsel. Dort treffen wir uns mit den Franzosen, die wir schon aus Peniche kennen. Frank geht Fische schießen und Leif darf in der Poterie selber töpfern und anmalen. Unsere Freunde beschließen, noch einen Tag länger zu bleiben und so machen wir am frühen Abend ein schönes Picknick mit Fische braten und Popcorn. Wir wechseln noch mal in die Bucht vor dem Ort und treffen dort auf die Maolis, Schweizer, die Frank noch von früher kennt und die wir in Tazacorte getroffen hatten. Leif ist ganz aufgeregt, endlich wieder jemand, mit dem man deutsch sprechen kann. Der Ort ist extem touristisch und man sieht nur teuere Restaurants, Souvenirläden und kaum mehr Schwarze. Hier haben sich eine gane Menge Bretonen niedergelassen. Für uns und die Kinder ist das ganze Geschehen nicht so dolle, man wird auch an jeder Ecke von Mietrollern umgefahren.
Wir flüchten in eine einsamere Bucht, wo wir Iguanas zum Anfassen nahe sehen können.

Am 27.3.verlassen wir morgens die Saintes in Richtung Dominica.

Dienstag, 19. März 2013

Guadeloupe

Barra, gefangen auf dem Weg von Barbuda nach Antigua

Deshaies, im Flussbett

Besuch eines touristischen Wasserfalls
Nach kurzem Aufenthalt in Antigua sind wir nun in Guadeloupe. Eine sehr grüne Insel. Zur Zeit noch in der Marina von Basse-Terre, morgen wollen wir zu den Saintes. Vielleicht finden wir die Delfine...

Montag, 11. März 2013

Barbuda - ein Traum in türkis







Fregattvögel

Leif mit dem Guckkasten zum Riff


Barbuda begrüßt uns mit türkis gefärbten Wolken, reflektiert von dem ganzen Türkis um die Insel herum. Barbuda ist zwar fast so groß wie Antigua, jedoch leben hier nur wenige Menschen. Der Tourismus beschränkt sich auf ein paar Edelhotels und die paar Segler. Daher sind fast alle Strände menschenleer. Wir laufen zunächst die Westküste an und suchen uns einen Ankerplatz nahe des Strandes. Die Morning Haze ankert auch bei uns und so können Leif und Lisander noch einmal miteinander spielen. Am nächsten morgen begrüßt uns Frank, der meist als erstes aufsteht, mit dem freudigen Ausruf "ein Hai". Dieser war über Nacht an den Haken gegangen und hat sich in unserer Ankerkette quasi erhängt. Lecker, Lecker. Wir verlassen die Westküste, weil die Wellen größer werden und steuern Coco Point an. Bei der kurzen Fahrt über die Riffe gehen noch weitere Fische an die Schleppangel, so dass wir nun so viel Fisch haben, den wir nicht mehr alleine essen können. Am nächsten Tag fahren wir noch weiter nach Osten und ankern bei Spanish Point zusammen mit französichen Kitern und einem Kanadier mit zusammengewürfelter Mannschaft. Hier bleiben wir erstmal ein paar Tage. Der Strand ist traumhaft, die Riffe laden zum Schnorcheln ein und wir sind bis auf den einen oder anderen Segler allein. Als wieder Wind aufkommt haben wir auch noch ein perfektes Flachwasserrevier zum Kiten direkt vor unserem Boot. Fische haben wir auch reichlich und hin und wieder gibts auch mal einen Tag ohne Fisch. Wir machen kleine Ausflüge zu anderen Stränden.
Nach einer Woche bewegen wir uns wieder nach Westen, da wir das Innere der Insel kennenlernen wollen. Vom Boat Harbour aus macht Frank eine Tour mit dem Fahrrad in den Ort. Mittlerweile ist gar kein Wind mehr und wir werden an Land von Sandflies zerstochen. Die Kinder sehen nach 2 Tagen aus wie mit Windpocken. Das Klima hier war bis jetzt mit dem Wind immer sehr angenehm: tags 27 C und nachts 24 C. Als der Wind verschwindet steigt die Temperatur auf 34 C und auch das Wasser hat mittlerweile 29 C. Jetzt laufen wir entweder nackt oder in Badesachen rum. Es ist nicht immer sonnig, So manch ein Tag mit Wolken und kräftigen Schauern kommt auch vor. Auf unserem Weg zur Westküste sehen wir Delfine (am Schiff) und Wale (entfernt). Wir ankern wieder vor der großen Lagune und machen am 7.3. zusammen mit zwei sehr netten Finnen einen Ausflug mit dem Boot zur Fregattvogelkolonie und besuchen alle Codrington. Am nächsten Tag haben die Kinder nochmal Gelegeheit, mit anderen französischen Kindern zu spielen. Wir machen Feuer am Strand und grillen Marchmallows. Segelnde Familien sind selten geworden (eigentlich schon seit den Kapverden) und jede Chance wird genutzt. Leider segeln die meisten Leute, die wir treffen auch noch in die andere Richtung als wir, nämlich nach Nordwesten und wir wollen nach Süden.
Nächstes Ziel ist Guadeloupe, wo wir dringend unsere schwindenen Vorräte auffüllen wollen. 

Antigua Text

Am nächsten Morgen nach unserer Ankunft endecken wir zu unserer Freude am anderen Ende der Bucht die Ostrea und nachdem wir schnell umankern, ist die Wiedersehensfreude groß. Nach dem Einklarieren in Nelsons Dockyard treffen wir uns, um unsere bisherigen Erlebnisse auszutauschen. Die Kinder baden zusammen am Strand und abends werden weitere ersehnte Biere gekippt. Nach 2 Tagen verschwinden Pieter, Sabien und die Mädels leider in eine andere Bucht, sie wollen weiter, da sie aufgrund von Batterieproblemen schon 2 Wochen in Antigua sind. Wir wollen noch nicht so schnell los, da wir doch gerade erst den Atlantik überquert haben und uns erstmal etwas eingewöhnen und umschauen wollen. Nelsons Dockyard überrascht mit einer sehr entspannten Atmosphäre im Gegensatz zu dem benachbartem Falmouth Harbour, wo all die großen Megayachten liegen und entsprechendes Volk rumläuft. Zum Glück beschränkt sich das nur auf die Marina, geht man auf die Straße hat man gleich Karibik pur: liebevoll bemalte Holzhäuser, Obstverkauf und Bruzelbuden an den Straßen und lässig entspannte Einwohner inmitten von viel Grün. So vergeht schnell eine Woche. Wir sind viel am Strand und machen bei dem jeden Sonntag stattfindenden StrandBBQ mit, wo wir viele interessante Segler kennenlernen. Am nächsten Tag gucken wir uns den Start der RORC 600 an, schon toll, selten sieht man so viele große Yachten auf einmal auf dem Wasser. Außerdem machen wir eine Busfahrt nach St. Johns, um die Insel kennenzulernen. Die Stadt ist eher hässlich und Kreuzfahrerverseucht, aber Frank erwirbt immerhin recht günstiges Angelzeugs und wir essen unser erstes Roti (Teigtasche mit allerlei drin).
Weiterhin fahren wir mit dem Mounti und Leif und Morten können mit den Jungs von der deutschen Morning Haze spielen. Leif ist jetzt endlich auch wieder besser drauf und Morten wird nicht mehr so viel geärgert. Toll ist auch, dass er sich jetzt beim Baden ins tiefe Wasser traut (mit Schwimmhilfe). Am 22.2. seglen wir an der Westküste Antiguas nach Norden und ankern in der Deep Bay. Am nächsten Morgen fahren wir in St. Johns mit Amzer Zo bis vor den Markt vor und versorgen uns mit jeder Menge frischen Obst und Gemüse für Barbuda. Jetzt sind wir wieder so gut ausgerüstet wie für eine Atlantiküberquerung, denn in Barbuda gibt es keine guten Einkaufsmöglichkeiten. Anschließend ankern wir noch über Nacht in der Dickensen Bay, um am nächsten Morgen nach Barbuda zu segeln. Zum Glück wird es ein recht entspannter Törn (keiner kotzt) und wir fangen eine Gelbschwanzstachelmakrele.